Karin: Wenn schon der Flur nicht gestrichen wird …
Uwe: Wenn ein Mann sagt, dass er etwas erledigt, dann macht er das. Da muss er nicht alle halbe Jahr daran erinnert werden.
Also: Im Flur ging noch immer nichts voran. Wir haben nämlich beide lieber ganz andere und sehr viel nützlichere Aktivitäten aufgenommen.
Uwe ist neben Nordyacht, Aufgabenerstellungsausschuss und Prüfungsausschuss jetzt als Systemadmin, Helpdesk für Karin und als Trainer für einen angehenden Metallbaugesellen im Einsatz. Karin führt individuelle Bewerbungstrainings für Schüler der Julius-Leber-Schule durch.
All das geht vom Homeoffice aus inzwischen ziemlich geschmeidig.
Karin hat da schon gute Erfolge vorzuzeigen. Ihr Schützling Jule hat schon im ersten Vorstellungsgespräch ein Angebot für einen Ausbildungsplatz bekommen. Und inzwischen kann sie sogar wählen. Aber das Highlight waren in der vergangenen Woche gleich drei Trainings für insgesamt sechs zwölfte Klassen der JLS. 150 Schüler*innen waren an drei Vormittagen zu betreuen! Karins Vorbereitung war umfangreich. Ich habe für meine Examenslehrproben nicht mehr Aufwand getrieben. Ich habe sie gefragt, ob sie sich auf eine Beförderungsstelle bewirbt.
Karin hat über mehr als zwei Wochen ein umfangreiches Konzept entwickelt. Sie hat sich dazu höchst erfolgreich Gedanken um Schüleraktivität gemacht. Und sie hat es geschafft, das im Distanzunterricht mit dem ihr ja zunächst noch völlig unbekannten iServ durchzuführen. Ich musste dabei doch tatsächlich an mein Studium und da an Kerschensteiner zurückdenken: Karins Schüler*innen haben mit Kopf, Herz und Hand gelernt. Die Rückmeldungen, die sie erhielt, waren sowohl von Schüler- als auch von Lehrerseite durchweg sehr positiv. Und es gab mehr als nur ein Feedback. 😉
Da wollte ich nicht zurüchstehen. Ich arbeite zusammen mit Pedram an einem Gesellenbrief für Metallbau. Pedram ist motiviert bis in die Haarspitzen. Da macht es doppelt Freude mal wieder Lehrer sein zu können. Pedram ist Afghane und er ist schon seit seinem achten Lebensjahr (!) im Metallbau tätig. Deshalb ist er auch in der Praxis sehr viel besser als alle sein Klassenkameraden. Nur in der Theorie ist noch vieles aufzuholen. Klar, wenn man die erste Schule von innen erst hier in Deutschland zu sehen bekam. Neue Sprache, neue Schrift und ganz viele Fachausdrücke. Aber er wird das schaffen. Da bin ich ganz sicher. Ich habe ihm gesagt, dass wir zusammen bestehen oder durchfallen werden. Und dass ich nicht vorhabe, in meinem Alter eine Prüfung wiederholen zu müssen. Unser großer Tag für die Theorieklausuren ist der 14.Juni. Die Praxis ist schon mit Bravour erledigt.
Auch wenn es noch nicht total korrekt ist: Pedram darf jetzt auch persönlich hier im CRR vorbeikommen. Immerhin gehen ja auch die Schulen in Schleswig-Holstein ab jetzt wieder in den kompletten Präsenzunterricht. Ich habe deshalb den Arbeitsplatz ganz oben im Sportstudio für ihn eingerichtet. Man hat da auch weniger Ablenkung … ;-).
Klar, dass die Segelei da noch etwas zurückstehen muss. Das macht aber nichts, weil die anderen Jobs so viel zurückgeben. Und das Wetter ist ja auch noch nicht so ganz das, was man sich wünscht. Immerhin geht der Kreuzer Montag ins Wasser und Dienstag dann an seinene Platz in Kiel.
In Hamburg sind gestern mehr als 24.000 zusätzliche Impftermine mit dem Impfstoff von AstraZeneca im Rahmen einer Sonderaktion für über 60-Jährige schnell vergeben worden. Die drei Sonderimpftage von Mittwoch bis Freitag waren innerhalb von zwölf Stunden ausgebucht. So teilte die Gesundheitsbehörde am 21.4. mit. Pro Tag sollten mehr als 8.500 zusätzliche Impfungen vorgenommen werden.
Soweit ich das verfolgen konnte ist das gelungen.
Wir haben die Meldung am Dienstagmittag im Radio gehört und uns sofort ans Telefon und an den Rechner gesetzt. Und wir waren sehr schnell erfolgreich. Nach etwa einer halben Stunde hatten wir Termine für den Donnerstag. Und wir waren gespannt und ich natürlich auch etwas furchtsam. So viele Leute …
Ein dickes Kompliment an die Organisatoren des Hamburger Impfzentrums in den Messehallen. Karin und ich sind vom Ablauf tief beeindruckt.
Heerscharen von freundlich und ruhig agierenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betten den eigentlichen Pieks gewissermaßen in Sahne. Schon vor dem Eingang stehen uniformierte Leute, die den Weg weisen. Rund um die langen Gänge zum eigentlichen Ort des Geschehens weisen immer wieder Kräfte den Weg.
Es war am Donnerstag gegen 10:00 als wir die Messehallen erreichten. Überall finden sich große Wegweiser zum Eingang. Wir haben uns einfach den Strömen der Menschen angeschlossen, die in der Messehalle verschwanden. Der Menschenstrom, der am Anfang auf zwei Wegen in die Halle kam, wurde dort immer weiter verzweigt, bis man dann an einem Schalter steht, hinter dem eine freundliche junge Dame den weiteren Ablauf erklärte und Papiere vorbereitete.
Zu diesem Schalter kam dann ein Arzt, der mit uns beiden in aller Ruhe das Arztgespräch führte. Diverse Formblätter wurden mit Kreuzchen und Unterschriften versehen, dann wurden wir direkt am Schalter samt unseren Laufzetteln abgeholt und mussten nur ganz kurz auf ein freies Impfzimmer warten. Karin und ich wurden gleichzeitig behandelt. Auch im Impfzimmer wurde wieder freundlich und ruhig erläutert, was man wie tun werde und warum.
Danach wurden wir dann in den Ruheraum geleitet. Auch hier wieder viel Personal. Man kümmerte sich und schaute, ob es uns gut ging. Nach 15 Minuten wieder der Haken auf dem Zettel und dann zum endgültigen auschecken an einem letzten Schalter. Dort lagen dann noch Flyer vom Paul-Ehrlich-Institut. Wer mag kann sich eine App herunterladen und dort Fragen zur Verträglichkeit des Impfstoffs beantworten. Das haben wir natürlich getan. Die Unterlagen über den Besuch haben wir als Kopie erhalten.
Nach dem Lauf durch diverse verschachtelte Gänge kamen wir dann ich leicht versetzt neben dem Eingang wieder ans Tageslicht. Nicht viel mehr als eine Stunde hat die ganze Prozedur gedauert.
Die ganze Zeit über fühlte ich mich so wie früher als Fachbesucher auf der Hanseboot. Wie ein Einkäufer, der Geld ausgeben wollte, der umsorgt und umhegt wurde. Einzig Kaffee und Klönschnack mit Katja, Carsten, Sören, Christoph, Jens, Britta und wie alle meine Kontakte heißen fehlte.
Kosten von 200 € soll eine Impfung laut Pressbericht verursachen. Ich kann nur sagen: Sehr gut angelegtes Geld. Auf Wiedersehen Mitte Juli. Aber gerne doch.
In diesem Beitrag geht es mir um die Einrichtung des Impfzentrums, nicht um Für oder Wider Impfen oder mit welchem Impfstoff.
Schon seit einiger Zeit diskutiere und sinniere ich mit Freund Klaus zusammen, dass man doch noch einmal nach Neuwerk segeln muss, um da im Bauernhafen eine Nacht zuzubringen. Das geht aber weder mit Klaus First 34.7 noch mit unserer Dehler 35. Da muss ein Boot mit Tiefgang unter 30 cm her. Wenn man dann noch ein Segelboot und auch ein Dach über dem Kopf will, dann ist das ein Jollenkreuzer. Noch vor knapp 40 Jahren haben wir so etwas mit der offenen Jolle und der Plane über dem Baum gemacht ;-). Der Wunsch nach etwas mehr Bequemlichkeit ist wohl dem Alter geschuldet.
So haben wir dann begonnen den Markt erst nur zu beobachten und auch weiter zu sondieren, Kontakt mit Verkäuferen aufzunehmen und schließlich auch Besichtigungen durchgeführt. Alles schwierig unter den derzeit vorherrschenden Lockdown-Maßnahmen. Aber nicht ganz unmöglich.
Klaus Favorit war von Anfang an der Eikboom Backdecker. Das ist eine Fahrtenversion eines DDR Klassikers, ein P Jollenkreuzer, gerissen von Manfred Ernst. Hier gibt es die fast einzige Information, die ich zu diesem Konstrukteur finden konnte. Ernst ist bestimmt für 80 % der Jollenkreuzerdesigns in der DDR verantwortlich. Und er hat schnelle und schöne Linien gefunden.
Auch Bilder sind rar.
Bei vielen der angebotenen Boote waren wir zu langsam. Verkauft oder mindestens reserviert waren sie zum Teil schon nach weniger als einer Stunde. Ich wollte die Sache deshalb eigentlich auf das nächte Jahr vertagen, aber Klaus hatte ja eine Suchanfrage in Gang. Und er hat wohl so richtig Blut geleckt. Endlich mal wieder ein Projekt.
Unser neues Boot ist nicht bei Eikboom entstanden, aber die Handschrift ist unverkennbar. Und es gibt die Werft noch: Bootswerft – Bootshaus Sven Görissen. Wir hoffen, dass wir dort noch mehr über unseren neuen Untersatz erfahren werden.
Bereits jetzt wissen wir, dass er aus erster Hand stammt. Der Eigner wird uns deshalb ausführliche Konstruktionsunterlagen und auch Originalrechnungen, ein Prospekt und was es sonst noch so abzuheften gab, mit übergeben.
Und hier ist der Eintrag in unserer gemeinsamen Löffelliste:
Wir wollen mit einem reviergeeigneten Boot von Bremerhaven aus nach Neuwerk segeln, da im Bauernhafen übernachten und weiter über Otterndorf durch den Kuhkanal über Bederkesa, eine Runde auf dem dortigen See segeln, schließlich wieder zurück nach Bremerhaven.
Und wir wissen selbstverständlich, dass es in Otterndorf nicht so ganz trivial wird, den Kutter über den Deich zu bringen. Tunnel und Schleuse sind ja derzeit gesperrt. Aber ich habe das, zugegebenermaßen mit einem kleineren Boot, schon mal gemacht. Also: Geht nicht gibts nicht!