Indianerübung

Damit man die Vorteile unseres neuen Reviers so richtig schätzen lernt, habe ich Klaus geholfen, seinen neuen Kreuzer von Ishoej nach Vordingborg zu bringen. Es war zwar schattig, aber doch nicht ganz so schlimm wie befürchtet.

Am Mittwoch um 4:00 aufgestanden, von Karin Frühstück gemacht bekommen, Klaus in Oldenburg/Holstein getroffen, mit einem Auto weiter nach Ishöj. Da dann erstmal die Winterplane vom Kutter. Der lag zwar schon im Wasser, das hat die Sache einfacher gemacht. Aber schwer ist die Plane doch gewesen. Klaus hatte noch etlichen Kleinkram zu regeln, Polster wieder beziehen, AIS und UKW neu programmiert wieder einbauen, Fallen sortieren, dann das Großsegel anbauen. Ja und dann noch eben tanken und los. Wir haben sowohl den Dieseltank als auch den Wassertank komplett befüllt, und das auf Klaus Kutter an Bord! Sensationell!

Inzwischen war es früher Nachmittag: also jetzt mal los. In Kopenhagen schien sogar die Sonne. Jemand schreibt im SF immer: „Halber Wind langt völlig!“ Schönes Motto das, kann ich so unterschreiben. Mit G3 und vollem Groß ging die Kiste mühelos auf 8 kn. Da braucht nicht viel Phantasie zu extrapolieren, was mit Crew und und kompletter Besegelung alles gehen wird.

Als es an den Wind ging, habe ich dann gelernt, was man unter „zickig“ versteht.

Abends waren wir in Rödvig. Anlegen längsseits einfach, aber der Steg war leider von den Möwen völlig zugekackt. Irgendwas ist ja immer. Im dortigen „Schutzigen Löffel“ haben wir einen hervorragenden Burger (Klaus) und einen ebensoguten Salat (Uwe) bekommen. Mit beidem hatten wir offen gestanden so gar nicht gerechnet. Um neun habe ich mich weggeklappt und gut geschlafen. Der Tag war war ja lang genug gewesen.

Am Donnerstag war wenig Wind. Eigentlich hätte man schon zumindest bis zur Ansteuerung Bögeström segeln können, aber wir waren ja in Eile und Diesel auch mehr als genug vorhanden. Klaus genoss das neue Autopilotgefühl, spielte mit Plotter und Fernbedienung. Er kann jetzt schon Routen generieren, die man dan per Pilot automatisch abfährt. Das hat Gesicht. Vom Weg durch den Bögeström ist wenig zu berichten, außer, dass man feststellte, das wohl bei der Trinkwasserversorgung ein Leck besteht und ein Großteil des Tankinhaltes in die Bilge gepumpt wurde … Mir fiel die Aufgabe zu, unter der Brücke bei Vordingborg durchzufahren, weil Klaus drinnen seinen Kreuzer trocken legte.

Schön war die Nichtkommunikation. Ich dachte nämlich, dass er sich Gedanken gemacht hat, dass, wenn man in den Bögestöm einläuft, man nur diese Brücke wieder heraus kommt, er wunderte sich nachher, dass wir nicht den Umweg über die hohe Brücke gemacht haben … Alles gut gegangen, aber ganz schön geschwitzt habe ich schon. Und es sah wirklich spektakulär aus. Hat Klaus doch jetzt nicht mehr den kürzesten Mast im Hafen, ganz im Gegenteil. Aber in der Karte steht H=20 m. So hoch ist der Mast der First dann doch wohl nicht. 😉

Der Rest ist einfach gewesen, bis auf die Taxiorder, um zum Bahnhof zu kommen. Man hat uns länger als 15 Minuten warten lassen. Das ist grundsätzlich nicht schlimm, aber in diesem Fall schon. Der Fußweg wurde neu gepflastert und mit zwei (!) Rüttlern hat man die Pflasterung eingeebnet und den Boden darunter verdichtet. Das ist Stress pur, jedenfalls, wenn man keinen Gehörschutz trägt.

Das neue Boot ist eine First 34.7. Der Name ist Astarte. Und es ist das, was man unter „Geile Kiste“ versteht. Gut ausgerüstet ist sie, mit Unmengen von wirklich guten Segeln, sinvoller und reichlicher Elektronik, die mit Ausnahme des Plotters vielleicht, auf aktuellem Stand ist. Und in exzellentem Zustand ist sie, nicht zuletzt wohl auch wegen der Hussen, mit denen man das Interieur immer geschützt hat. Und alle Bedienung geht spielend leicht.

Fotos gibt es leider nicht. Ich war zu beschäftigt.

 

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2 Antworten zu Indianerübung

  1. uwe.giese@nordyacht.de sagt:

    Ab jetzt kannst Du schreiben, was Du willst. Ich muss nur den ersten Kommentar moderieren.
    Danke noch einmal.

  2. Arne sagt:

    … na dann viel Spaß in der neuen Segelsaison 🙂

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