Höllviken nach Limhamn (20.7.2022)

wieder mal langes Geeier. Dann hat sich aber doch die Entscheidung durchgesetzt, Tobias in Limhamn aufzusuchen und ihm möglichst eine wenig bei seinem Kreuzer unter die Arme zu greifen.

Tobias ist mein Lieblingsneffe. Er hat nach langer Suche jetzt eine sehr schöne First 31.7 in Limhamn erworben. Er wäre aber nicht er selbst, wenn er sich mit dem gekauften Ausrüstungsstand zufrieden gegeben hätte. Obwohl er zunächst betonte, dass er einfach erstmal mit dem Kram an Bord lossegeln wolle hat er dann doch die ganz große Aktion gestartet.

Das Boot stand in einem Klubhafen in Limhamn an Land. Da musste er sofort nach dem Kauf weg. Er ist dann nur kurz um die Ecke gefahren und hat das Boot gleich gegenüber vom Yachtausrüster Hjertmanns an Land stellen lassen. Was sich natürlich als ungemein praktisch erwiesen hat. Und die Geschäftsbeziehung war sehr fruchtbar, vorwiegend für Hjertmanns. 😉

Ich durfte auch etliches liefern. Tobias hat die komplette Elektronik beginnend mit dem Pinnenpiloten, über Lot, Log und Windinstrument, weiter den Plotter und bis hin zum Rundfunkgerät über Bord geworfen und ersetzt. Außerdem hat er neue Lithium Batterien samt zugehöriger Ladetechnik eingebaut. Hört sich nicht so ganz billig an, war es auch nicht. Aber er möchte das eben nur einmal anfassen.

Von Tobias würde ich jederzeit unbesehen ein Boot kaufen. Was er macht, macht er ordentlich und sehr überlegt. Obwohl die Käufe doch manchmal etwas impulsiv sind. 😉

Bis wir so richtig helfen durften brauchte es etwas Überzeugungsarbeit.

Auf dem Weg nach Limhamn haben wir unsere neuen Umlenker für die Code Zero Bedienleine zum ersten Mal probieren können. Diese Dinger möchte ich nicht mehr missen.

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Ystad nach Höllviken Falsterbokanal (Dienstag, 19.7.2022)

Wir waren lange in Ystad. Ist ja auch nett da. Beim wirklich berühmten Yachtausrüster dort haben wir Umlenker für die Furling Leine des Code Zero Furlers erworben. Guter Deal, weil zum selben Preis wie in Hamburg. Und ja schon jetzt an Bord und montiert.

Genial einfach, etwes drücken, drehen, einlegen zurückschnappen lassen, Leine drin und läuft wirklich leicht!

Weniger gut war die Entscheidung einen Router für die schwedische SIM zu erwerben. Der war für das Fernsehprogramm, unter der Woche kucken wir immer ausführlich Morgenmagazin, viel zu langsam. für die Rückgabe mussten wir dann noch mal bis Montag warten. Was aber auch ok war.

Wegen des weiteren Weges haben wir lange herumgeeiert. Ostschären, Blekinge Schären, Bornholm, doch noch schnell mal eben Götakanal, Mälaren, alles wurde diskutiert und dazu Karten und Handbücher aus dem Verlies geholt und wieder verstaut. Alles wirklich mehrfach.

Dann die Entscheidung doch tendenziell Richtung Kattegat zu gehen.

Track

Wie man sieht mussten wir ein wenig kreuzen. Das machen wir aber immer sehr gerne.

Abends dann in Hällviken fest. Da war tatsächlich Sommer. Das ist in diesem Jahr nicht so ganz selbstverständlich Ende Juli. 😉

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Hochsommer in Ystad

… ohne viel Worte. Gestern Morgen hatten wir gefühlt Rauhreif an Deck.

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Sassnitz – Ystad

Langer Schlag über See, deshalb klingelt der Wecker um 5:00 Uhr. Bis man dann los kommt ist es aber doch wieder 6:30 Uhr. Egal, der Kreuzer kann ja schnell sein und genug Wind ist auch angesagt.

Eigentlich war sogar mehr als genug Wind. Das führte nämlich zu Seekrankheit beim Vorschoter. Vorher hatten wir aber noch ein nettes Erlebnis. Wir wurden von einem Wachboot für einen neu entstehenden Windpark per Seefunk angesprochen. Man war wahrscheinlich erstaunt, dass ich als vorbildlicher Funkoffizier sofort geantwortet habe. Als Vorschoter bin ich nämlich nicht nur für den gesamten Segeltrimm, sondern auch für die Kommunikation nach außen verantwortlich. Karin besitzt ja inzwischen auch ein Funkzeugnis, das banale Funken hat sie aber an die Deckscrew, also an mich, geoutsourced.

Man muss aber neidlos anerkennen, dass sie der letzten ihr verbliebenen Aufgabe, nämlich das Boot schnell und sehr sicher zu steuern, perfekt nachkommt. Und das über lange Stunden ohne Klage und ohne in der Konzentration nachzulassen. Dabei ist es egal ob wir bei 2 kn oder bei 20 kn Wind unterwegs sind. Das ist sehr viel besser als ich das je könnte.
Nur nachts mag sie nicht:“In ‘d Nacht schloft mer und s Boot isch anbunne. Do fahrt mer nit!“

Leider war die folgende Kommunikation erst etwas einseitig, weil ich zwar das Gegenüber hörte, ich dort aber auf dem Arbeitskanal nicht ankam. Man muss halt auch auf dem Arbeitskanal mit 25 W funken, wenn der Partner etwas weiter weg ist. Ich hatte erst nicht bemerkt, dass die Funke auf 1 W für den Nahbereich eingestellt war.
Zum Abschluss konnte ich dann noch mit dem Namen einer Dehler 38, die hinter uns war, aushelfen. Pfadfinder: Jeden Tag eine gute Tat.

Die Dehler wurde dann auch angesprochen. Dort verstand man aber die Anweisung nicht ganz richtig. Man drehte ab, schlug einen Riesenhaken, was für uns zum Verlust eines durchaus ebenbürtigen Gegners führte. Schade eigentlich. Wir waren nämlich dabei uns gut zu behaupten.

Der Wind nahm immer weiter zu: Reff 1 im Groß, dann wieder etwas ab, also Reff ausgeschüttet. Der Speed war danach immer über 8 kn, manchmal deutlich über 9 kn. Das war als Karin dem Autopiloten das Ruder wieder aus der Hand genommen hatte.
Amortisier, amortisier.

Jetzt sind wir fest in Ystad. Und wenn man den Wetterfröschen glaubt wird sich das bis einschließlich Sonntag nicht ändern. Karin sagt, dass wir hier schon mal im Fitnesstudio waren und dass das richtig gut war. Wir werden sehen.

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